Employer Branding: Werde das geilste Unternehmen der Welt!

In den ersten Nuggets ging es vor allem darum, wie ihr neue Mitarbeiter findet: Wir haben dir beschrieben wie E-Recruiting funktioniert, wie ihr die nötigen Qualifikationen potenzieller Bewerber durch Anforderungsprofile erkennt, und welche Inhalte und Layouts in euren Stellenanzeigen dafür sorgen, dass ihr wieder mehr Leute an Bord bekommt.

Du weißt also bereits, dass ihr transparent, kreativ und informativ sein solltet, um auf dem umkämpften Arbeitsmarkt nicht länger als Single im Bewerber-Karussell dazustehen.

Auch heute erhältst du wieder nützliche Tipps zum Thema und wir gehen noch einen Schritt weiter. Denn, – und auch das ist dir bekannt –, deine Arbeitgebermarke ist mehr als nur Karriere Website, coole Stellenanzeigen und Recruiting-Prozess. Wenn ihr ein geiles Unternehmen seid, dürft ihr nicht schüchtern sein: Zeigt es allen da draußen und geizt nicht mit euren Reizen. Kreiert eure eigene Employer Branding.

Employer Branding: Nicht nur großartige Sprüche und Märchenerzählungen

Die Zeiten, in denen Unternehmen ihren Arbeitnehmern nur einen Job anbieten mussten, sind vorbei. Heute müssen sie potenzielle Arbeitnehmer umgarnen. Denn qualifizierte Bewerber sind wie Seismografen: Als mögliche Kandidaten wollen sie sich ein Bild von eurer Kultur, den Arbeitsplätzen und dem Arbeitsalltag im Unternehmen machen. Natürlich möchten sie auch mitgenommen werden, was sie im Bewerbungsprozess konkret erwartet.

Es ist also sehr wichtig eine Idee zu entwickeln: Wer bin ich und wie möchte ich das im Außen zeigen? In Fachkreisen nennen wir das die Employer Value Proposition – das formulierte Versprechen an die Mitarbeiter und eure Bewerber!

An der Bildung einer attraktiven Arbeitgebermarke sind alle Personen beteiligt, die im oder mit dem Unternehmen agieren und kommunizieren. Neben der Geschäftsführung, Mitarbeitern, Führungskräften und Bewerbern darfst du also eure Kunden, Partner und Dienstleister nicht vergessen. Jede Begegnung trägt zur Markenbildung bei.

Wichtig: Ziel beim Employer Branding ist nicht eine vorgespielte Realität, die mit euch nichts zu tun hat. Zeigt eure Unternehmenswiese so grün und saftig, wie sie wirklich ist. Das zieht potenzielle Bewerber am meisten an.

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Attraktive Arbeitgebermarke aufbauen: Wo fange ich da an?

Beginne deine Employer Branding Maßnahmen im Hier und Jetzt! Wie ist euer Image als Arbeitgeber? Was wird gelobt und kritisiert? Welche Probleme gibt es aktuell bei der Positionierung als attraktiver Arbeitgeber? Dieses Wissen haben deine Mitarbeiter und Leute im Umfeld. Befragt also Bewerber, Mitarbeiter und Leute, die direkt mit Ihnen in Kontakt stehen. Zieht auch Bewertungen von Arbeitgeber Bewertungsportalen mit ein.

Identifiziere die eigenen Stärken, Schwächen und Alleinstellungsmerkmale: Analysiert im Team, was euch gut, schlecht und vor allem einzigartig macht.

Und analysiere eure Wettbewerber am Arbeitsmarkt: Konkurriert ihr nur mit dem Wettbewerb um die Ecke oder auch branchenübergreifend? Macht euch klar, gegen wen ihr konkurriert und was dies Konkurrenz besser oder schlechter macht.

Auf Basis dieser Ergebnisse formuliert ihr nun euer Versprechen, die Emplyoer Value Proposition, an Mitarbeiter und potenzielle Bewerber. Wichtig: Authentisch bleiben!

Die Erfolgsformel gegen Fehlbesetzungen!

Employer Branding Beispiele: Drei aus der Praxis, die wissen wie`s geht

Heineken Deutschland

„Eine Karriere bei Heineken Deutschland eröffnet unseren Mitarbeitenden großartige Möglichkeiten. Für uns steht an oberster Stelle ein Umfeld zu schaffen, das geprägt ist von Spaß am und im Job, gegenseitigem Respekt und einem vertrauensvollen Miteinander. Durch die Nähe zum Management Team haben unsere Mitarbeiter:innen die Möglichkeit, Prozesse aktiv mitzugestalten und sich in Entscheidungen einzubringen. Kreatives Arbeiten wird nicht nur gern gesehen, sondern gefördert. In unserer täglichen Zusammenarbeit leben wir die folgenden Werte - unsere Heineken Leadership Expectations und Behaviours.“


BMW Group

„Ob Schüler, Studierende, Absolventen, Berufserfahrene: Wir freuen uns auf passionierte Menschen, die Lust haben, mit uns die Mobilität der Zukunft neu zu erfinden. Wofür das Herz auch schlägt – wer wie wir fasziniert davon ist, die Transformation der Automobilindustrie zu prägen, hat bei uns die Möglichkeit, seine Leidenschaft zu teilen.“



Lufthansa Group

„Ein Comeback. 20.000 Neustarts: Unsere Ambitionen sind riesig und wir wollen alle Herausforderungen mit voller Kraft anpacken. Deshalb suchen wir 20.000 zusätzliche Kolleg:innen, die uns mit Talent, Engagement und viel, viel positiver Energie unterstützen. Vom Cockpit übers Gate und die IT bis hin zum Hangar. Bewirb dich jetzt und werde ein Teil von uns. Wir freuen uns auf dich!“

Employer Branding: Formuliert nun eure Benefits

Ergänzend zum Versprechen formuliert ihr nun eure Employer Benefits, die ihr bieten könnt und wollt: Erarbeitet diese am besten gemeinsam mit euren aktuellen Mitarbeitern!



Zu den Klassikern gehören:

  • Weiterbildungsangebote
  • Flexible Arbeitszeitmodelle & mobiles Arbeiten
  • Zuschüsse für Fitnessstudio
  • Firmeneigene Kantine
  • Betriebliche Altersvorsorge / Betriebsrente & Kinderbetreuung
  • Gewinnbeteiligungen & Sonderurlaub / -zahlungen zu Jubiläum, Hochzeit oder Geburt


Weitere spannende Formate sind:

  • Job-Bikes, Fuel-Schecks, kostenfreier ÖPNV
  • In-House Sport- und Wellnessangebote
  • Sabbaticals
  • Mitarbeiterevents & Ausflüge
  • Kur- & Gesundheitsangebote
  • Personal Coaching
  • Corporate Benefits Plattform

Branding Strategies: Ziele definieren, Erfolge messen

Im Idealfall wisst ihr jetzt, wer ihr seid. Dann folgt der nächste wichtige Schritt: Kommuniziert eure Ergebnisse und definiert messbare Ziele. Welche Kanäle eignen sich, wie viele Menschen wollen wir erreichen, und wer soll mit uns interagieren?

Wichtig: Behaltet die Messbarkeit des jeweiligen Ziels im Auge. Nur so kannst du prüfen, ob Maßnahmen erfolgreich sind oder ihr gegebenenfalls switchen müsst.

Einige Beispiele:

Maßnahme

Kanal

Messbares Ziel

Maßnahme

Karrierewebsite

Kanal

Website

Messbares Ziel

2500 Besucher pro Monat

Maßnahme

Imagebroschüre

Kanal

Website

Messbares Ziel

100 Downloads pro Monat

Maßnahme

Stellenanzeige

Kanal

Website / Jobportal

Messbares Ziel

20 Klicks pro Woche

Maßnahme

Imagefilm

Kanal

YouTube

Messbares Ziel

10.000 Views

Maßnahme

Arbeitgeberprofil

Kanal

Xing

Messbares Ziel

2000 Follower

Maßnahme

Mitarbeiterbewertung

Kanal

Kununu Mid.

Messbares Ziel

4 von 5 Sternen

Maßnahme

Hochschulmessen

Kanal

Messe

Messbares Ziel

Steigerung Bewerbungseingang um 10%

Praxis-Check: Jede Maßnahme fordert natürlich den Einsatz von Kapazitäten. Habt ihr Mitarbeiter, um solche Maßnahmen durchzuführen? Oder habt ihr ein eigenes Budget für Personalmarketing? Klärt solche Fragen frühzeitig im Planungsprozess und definiert, wer welche Aufgaben  übernehmen soll.

Employer Branding: Soziale Medien und die Generation Z schaffen unsere Job-Trends

Technologie-affin und immer online, ungeduldig und fordernd, gesundheits- und umweltbewusst: von wem sprechen wir? Natürlich von Generation Z!

Genau diese Gruppe junger Menschen, die seit den 90ern unseren Erdball besiedelt und nach denen wir heute als Mitarbeiter suchen, wirst du mit Anzeigen in den Printmedien nicht mehr finden. Sie rocken die sozialen Medien: Auf Facebook, bei Instagram & YouTube, über Xing & LinkedIn, und natürlich via TikTok.

Auch das ist wieder eine Herausforderung für dich, klar. Nutzen wir sie einfach, um dein Unternehmen in den sozialen als attraktiven Arbeitgeber in Szene zu setzen. Positioniert euch, gebt den Kandidaten die Möglichkeit mit euch live in Kontakt zu treten. Liefert insights aus eurem Arbeitsalltag, beantwortet Fragen im Chat. Kurzum: Zeit euch öffentlichkeitswirksam – genau so, wie ihr seid!

Praxis-Check: HR sollte also mit potenziellen Bewerbern in direktem Austausch stehen. Doch welche Plattform nutze ich für welche Maßnahmen?


Facebook: Anzeigenschaltung, Imagepflege und Co.

Etwas angestaubt, steht Facebook als größtes Netzwerk weiterhin auf Platz eins bei Nutzeranzahl und Nutzungshäufigkeit weltweit. Meta eignet sich für die gezielte Ansprache von Bewerbern optimal. Mittels Pais Ads und entsprechenden Filtern kann fast jede demografische Gruppe erreicht werden. Auf keinem anderen Kanal stehst du als Arbeitgeber so direkt in Kontakt mit potenziellen Bewerbern. Plakative Werbung und Interaktion – so stecht ihr aus der Menge heraus! 


Instagram & YouTube: Einblicke in deinen Arbeitsalltag

Bei Instagram dreht sich alles um Lifestyle, Selbstdarstellung und Inspiration. Das Netzwerk eignet sich hervorragend für die Suche nach jungen Talenten. Eure Kommunikation sollte kreativ, inspirierend und auf Augenhöhe sein. Vakanzen mit sorgfältig ausgewähltem Bildmaterial und passenden Hashtags präsentieren, Den Fokus auf Benefits anstatt Hard Facts legen. Einen besonders authentischen Blick hinter eure Kulissen liefert ihr mit Stories, Reels und IGTV eurer Mitarbeiter. Nicht vergessen: Influencer brennen nach Zusammenarbeit!

YouTube ist die richtige Anlaufstelle für den audiovisuellen Unternehmensauftritt. Immer mehr Menschen nutzen Videos für das Erlernen neuer Skills oder den Zugang zu Informationen im professionellen Umfeld. Imagefilme, Anleitungen, Produktpräsentationen, Prozessbeschreibungen – fürs Recruiting performen spezielle Video-Beiträge perfekt. Verzichtet möglichst auf lästige Werbung!


Xing & LinkedIn: Active Sourcing, Bewerber Dialog, Stellenanzeigen

Im deutschsprachigen Raum ist Xing als Informationsquelle und Kontaktbörse besonders in den Branchen Dienstleistung (15%), Industriel (18%) und IT (23%) stark. Neben dem allgemeinen „Netzwerken“ eignet sich die Plattform dank Talentmanager speziell für euer Active Sourcing. Die hohe Dichte an Führungskräften bietet zudem spannende Möglichkeiten, um zielgerichtet auf Entscheider zuzugehen. Ein Premium-Account ist hilfreich!

Ähnlich spezialisiert sich das englischsprachige Business-Netzwerk LinkedIn auf den Wissensaustausch und die Kontaktaufnahme zwischen Mitarbeitern und Business-Partnern. Die Premium-Accounts geben Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten, um mit Interessenten in Kontakt zu treten. Euer Unternehmensprofil solltet ihr gepflegt, denn auch hier führt das Posten von Unternehmensnews zu größerer Reichweite. Kreiert also regelmäßig neuen Content!



Pinterest & TikTok: Hashtag-Kampagnen, Gen Z live

Als DIY-Netzwerk schlechthin dreht sich bei Pinterest alles um Ideen, Inspirationen und Anleitungen in Form von interaktiven Pinnwänden. Die perfekte Showbühne für kreativen Content und als Multiplikator für Blogbeiträge, Videos oder Infografiken. Vom Unternehmen wird die private Pinnwand mittlerweile gerne als Aushängeschild genutzt!

Die Kurzvideo-Plattform TikTok eignet sich für schnelllebigen Content in Form von selbstgedrehten Videos mit Filtern oder Spezialeffekten. Hier ist vor allem die Generation Z unterwegs. Für Unternehmen sind Formate wie Branded Hashtag Challenges oder Brand Takeovers vielversprechend, um schnell viel Aufmerksamkeit zu generieren. Verwendete Hashtags fordern dann die Community auf, Videos mit ähnlichem Inhalt zu drehen. Mit einer guten Kampagne könnt ihr so eine hohe Reichweite erzielen, als Marke treten Nutzer dann mit euch in Verbindung.

Short-Facts zum Schluss: Warum ist Employer Branding so wichtig?

Du hast heute einige Grundlagen aus dem Employer Branding kennengelernt. Fassen wir nochmal zusammen, was für eure „thriving entrepreneur meadow“ wichtig ist:

Starte erfolgreich: Beginne immer mit dem Versprechen an deine Mitarbeiter und Bewerber. Investiere die nötige Zeit: Analysiere dein Unternehmen, schaue in alle Ecken und finde heraus, was euch besonders macht und wofür ihr steht. Bitte keine leeren Phrasen, coole Sprüche und Schaubilder Und hier schlägt Authentizität die Originalität. Eure Mitarbeiter müssen das Versprechen spüren und selbst leben – dann werden Sie zu glaubhaften Botschaftern!

Werdet gemeinsam sichtbar: „Tue Gutes und sprich darüber“ – diese Floskel trifft es genau. Was bringt es euch, wenn ihr ein geiler Arbeitgeber seid, es aber niemand das draußen wahrnimmt. Präsentiert euch auf allen Kanälen, tretet aus dem Schatten eurer Wettbewerber und seid präsent. Dein Unternehmen ist attraktiv – dann sprich auch darüber!

Mache Mitarbeiter zu Botschaftern: Gib deinem Team Raum für den Austausch. Motiviere sie, über ihre Erfahrungen zu reden oder zu posten. Auch wenn anfangs das Budget knapp ist, beginnt mit einer aussagekräftigen Karrierewebsite und pflegt eure Social-Media-Kanäle mit günstigen Optionen. Authentische Erlebnisse kann jeder im Team auf seinen Profilen reposten!

Überprüfe deine Candidate Experience: Ist dein Bewerbungsprozess klar, prägnant und transparent kommuniziert? Wissen deine Bewerber, was sie von euch erwarten können? Alle Maßnahmen können verpuffen, wenn ihr hier nicht perfekt agiert. Denn Bewerber mit schlechten Erfahrungen werden euch haten!

Mutiere zum Controller: Du wirst jetzt gähnen, aber all eure Maßnahmen müsst ihr umfassend regelmäßig überprüfen. Haben sie den gewünschten Erfolg? Erhöhen sich unsere Bewerberquoten? Wie viele Abbrüche gibt es zwischen Vertragsunterschrift und Arbeitsbeginn? Haben sich die Klickzahlen erhöht? Wie entwickeln sich unsere Arbeitgeberbewertungen? Habt ihr das alles auf dem Schirm, habt ihr am Ende Erfolg - let´s go!

Deine Erfolgsformel für mehr passende Bewerber!