Potenzielle Bewerber: Wen will ich finden?

Du hast zusammen mit eurer Fachabteilung deinen Stellenbedarf ermittelt und begibst dich auf die Suche nach einem geeigneten “Obst”. Du findest auf dem Wochenmarkt eine super saftige Kirsche und präsentieren diese, voller Stolz – schließlich war es nicht einfach, zu dieser Jahreszeit geeignete Kirschen zu finden. Die Reaktion aus der Fachabteilung: eher mau – sie wollte Obst, aber bitte keine Kirsche.

Du suchst weiter und findest im Supermarkt prächtige Äpfel und Birnen. Doch auch diese sind der Fachabteilung nicht süß genug – eine endlose Geschichte. Am Ende besorgst du genervt vom Caterer nebenan einen bunten Obstkorb, schließlich ist da ja für jeden etwas dabei. Die eierlegende Wollmilchsau also, die alle Wunscheigenschaften erfüllen sollte. Aber auch hier Fehlanzeige. Was bleibt, ist die Frage:

In den meisten Fällen liegt es daran, dass wir nicht genau genug definieren, was und warum wir finden möchten. Wir machen uns halbwegs wahllos auf die Suche und finden eben niemanden oder am Ende das Falsche. Wer finden möchte, muss in der Lage sein dies zu beschreiben. 

Um dies zu ermitteln, müsst ihr zunächst definieren, welche Leistungen von euren Angestellten in Zukunft gefordert werden und welche Anforderungen damit verbunden sind. Mögliche Lücken lassen sich entweder mit internen Entwicklungsmaßnahmen (Stellenplanmethode) oder durch gezielte Rekrutierung neuer Talente mit den entsprechenden Qualifikationen schließen. Um diese zu ergattern, müsst ihr Anforderungsprofile zu den konkreten Stellen erarbeiten. Eventuell stellt ihr aber auch fest, dass manche Qualifikationen in Zukunft nicht mehr gebraucht werden.

Praxischeck: Im Arbeitsalltag werden zunächst einfache Fragen gestellt, beispielsweise: Wie soll der Stellentitel lauten und welche Skills sollen Bewerbe mitbringen? Klingt natürlich easy – ist es aber meistens nicht. Denn bereits hier fangen die Diskussionen an. Sales Manager, Vertriebsmitarbeiter, Verkaufsleiter oder das Marketing - jede Schnittstelle fordert sein eigenes Profil des künftigen Bewerbers. Am Ende bastelt die Personalabteilung eine eierlegende Wollmilchsau – die der Arbeitsmarkt nur selten hergibt.

• Die beste Lösung findet ihr im Team: Ein gemeinsamer Kurzworkshop noch vor der Stellenausschreibung. Bringt alle Leute im Team an einen Tisch, um euch zum Thema Anforderungsprofil auszutauschen. Fachabteilungen, Schnittstellen und Entscheider: Jeder hat einen anderen Blickwinkel auf die Fähigkeiten und es ist spannend, welche Erwartungen man gegenseitig voneinander hat – das kann sehr aufschlussreich werden.
• Als Ergebnis steht euer Wunschkandidat fest: Sucht euch aus dem gemeinsamen Brainstorming die fünf bis acht Kernkompetenzen heraus, welche die meisten Stimmen erhalten. Daraus leitet ihr dann die Candidate Personas ab.

Ihr habt weitere Fragen zum Thema Anforderungsprofil und wie ihr euren Recruiting-Prozess im Team boosten könnt? Zusammen mit uns werdet ihr vom Sucher zum Finder! Denn ihr wisst ja: Sucher suchen und Finder finden – den besonderen Apfel, die süße Kirsche, oder die schmackhafte Birne!

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